Das Hobby zum Beruf machen

... diesen Wunsch haben viele, vor allem jung Mädel`s, wenn sie mit Pferden zu tun haben. Ich hatte ihn auch, und habe mir diesen Traum vor 25 Jahren erfüllt. Das erste mal hatte ich mich mit 17 Jahrten um einen Ausbildungsplatz beworben. Pferdewirtin, ja, das wollte ich werden. Meine Eltern hatten Sorge, das das nur so eine fixe Idee ist und man damit ja sowieso kein Geld verdienen kann. Also habe ich erst mal etwas "gscheids" gelernt und 3 Jahre lang eine Ausbildung zur Zahnarzthelferin absolviert. Das war insofern nicht ganz so schlimm als das mein Chef einen Reitstall besaß, in dem ich meinen Wunsch nach Arbeit mit den Pferden in meiner Freizeit ausleben konnte. Trotzdem wurde mir die Zeit lang, die ich in der Praxis zubrachte. Ich wollte einfach nur mit Pferden arbeiten.

Es folgte eine Bewerbung in Mühldorf bei Herrn Dr. Schulz - Gestüt Seeor- und 3 Wochen nach meiner Prüfung zur Zahnarzthelferin begann ich also meinen Traum zu leben.  - Ein Leben mit und für die Pferde -

Meine Eltern hielten mich für verrückt, weil ich meinen gutbezahlten Job gegen eine Lehrstelle mit Hungerlohn eintauschte. Aber ich war glücklich.

Ich habe bewußt die Ausbildungsrichtung "Zucht und Haltung" gewählt, denn ich wollte nicht nur reiten sondern vor allem mit den Pferden arbeiten. Sie in der Trächtigkeit begleiten, die Fohlen auf die Welt bringen, aufwachsen sehen, sie anreiten und alles das, was sonst noch dazu gehört: putzen, pflegen beim Hufschmied helfen, ausmisten Sattelzeug in Ordnung halten, Weidepflege und natürlich auch so Dinge wie Verletzungen, Koliken und sonstige Krankheiten behandeln und dem Tierarzt helfen.

Die Lehre dauerte für mich 2 Jahre, da ich schon eine abgeschlossene Berufsausbildung hatte. In den 2 Jahren war ich sechs mal drei Wochen lang in der Berufsschule in München Riem und hatte dann zum Ende der Lehre meine Abschlußprüfung in Achselschwang.